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Hidden Beach Resort Au Naturel Club

Xcalak, Costa Maya: Playa Sonrisa Beach Hotel

www.playasonrisa.com

Playa Sonrisa (Lächeln-Strand) – ein weitläufiger Erholungsort, an dem alles, was Sie benötigen, Ihr Lächeln ist ! Um Fotos dieses ruhigen tropischen Paradieses zu sehen, besuchen Sie die Webpage. [10/2002]

Wir haben dem als Nudisten-Resort angepriesenen „Playa Sonrisa“ in Mexiko auf der Halbinsel Yukatan Ende Januar 2003 einen Besuch abgestattet.
Fazit: Schade um die Anfahrt und das viele Geld!
Zur Anfahrt: Das Resort „Playa Sonrisa“ befindet sich sieben Kilometer von Xcalak entfernt – sieben lange Kilometer über eine ausgefahrene, schlaglochübersäte Naturstrasse, die nach schweren Regenfällen unpassierbar ist.
Der Ort Xcalak ist touristisch NICHT erschlossen. Drei einheimische Restaurants sind alles, was der abgelegene und auch für mexikanische Verhältnisse einfache Ort den Besuchern zu bieten hat. Wer hierher kommt, sollte seine Lebensmittelvorräte selbst mitbringen.
Von Cancun aus sind es mehr als 400 km bis Xcalak auf der Landzunge nahe der Grenze zu Belize. Touristisch erschlossen ist die sogenannte „Costa Maya“ aber nur zwischen Cancun im Norden und Tulum im Süden. Und von Tulum aus sind es ziemlich genau noch 300 km bis Xcalak. Allerdings fast durchwegs über gute bis sehr gute Strassen.
Zum Resort selbst: Betreiber Murph empfiehlt seinen Gästen „nichts mehr als ein warmes Lächeln“ mitzubringen.
Dazu ist zu sagen, dass der Mann selbst kaum ein Lächeln und schon gar kein warmes über seine Lippen bringt. OK, das ist eine bedauerliche Veranlagung, über die man sich ja eigentlich nicht lustig machen sollte.
Die Preise des eisigen Herrn Murph sind allerdings eine ziemliche Sauerei. Für eine Nacht in einem sehr einfachen Bungalow kassiert er von uns 110 US Dollars. Für ein „homemade“ – Nachtessen, das seine Frau im Alleingang und mit nachvollziehbar beschränkten Mitteln und Kochkünsten zubereitet, verlangte er in unserem Falle nochmals 20 Dollar pro Person. Bezahlt werden muss in der Landeswährung oder in US Dollars. Reisechecks werden nicht akzeptiert und wer die Kreditkarte zückt, dem werden zusätzliche 20 Dollars für diese Art der Bezahlung in Rechnung gestellt. Anzufügen bleibt, dass Murph auf seiner Homepage deutliche tiefere Preise publiziert. Aber nachdem wir angesichts der Umstände ohnehin nur eine Nacht blieben, haben wir uns nicht auf Diskussionen eingelassen.
Nun gut, wenn man Herr über ein Paradies auf Erden ist, kann man sich ja solche Abzockereien leisten.
Nur, Mister Murph hat kein Paradies auf Erden. Sondern nur ein zugegebenermassen exotisches Stück Land am Meeresufer, dass allerdings dummerweise nicht nur hier, sondern in der ganzen Region – schon in der seichten Uferzone sehr stark von Wasserpflanzen bewachsen ist. Weil nämlich das Riff weiter draussen jeglichen Wellenschlag verhindert. Planschen in den wenigen Pflanzenlichtungen ginge ja noch. Um zu schwimmen muss man sich aber auf den vielleicht 80 m langen Steg der ins Meer hinausführt, bemühen.
Xcalak ist vor allem für Taucher interessant, die von hier nicht weit bis zum zweitlängsten Riff der Welt hinausfahren müssen, das sich übrigens von Guatamala bis hinauf nach Cancun hinzieht und Taucher aus der ganzen Welt anlockt. Echte Nudisten würden sich auf „Playa Sonrisa“ ohnehin langweilen: Denn es hat kaum Gäste dort und darüber hinaus sind auch solche darunter, die mit Nacktbaden gar nichts anfangen können.
Während der gute Murph (aus Colorado stammend) eigenen Angaben zufolge wochenlang keine Gäste hat, gibt es einige Kilometer dorfwärts eine schmucke Residenz, Casa Carolina (www.xcalak.tv/casacarolinaxcalak.html) die immer gut besetzt, wenn nicht gar vollbelegt ist. Kein Wunder: Hier gibt es für 70 US Dollars ein stabiles, sauberes Studio mit Meersicht und für etwas mehr als 100 Dollar sogar ein komplettes Haus mit drei Wohneinheiten zu mieten.
Kann man hier nacktbaden? „Machen Sie was Sie wollen, wir haben nichts dagegen“, lacht die Besitzerin – ebenfalls aus den USA stammend, wie die allermeisten, die hier unten in diesem verlorenen Nest ein Grundstück am Meer gepostet haben. Aber eigentlich können sich Nacktbader die insgesamt 600 km nach Xcalak und zurück ab Tulum sparen. Bei Tulum reihen sich „Aussteiger“-Resorts zu Dutzenden und in Abständen von wenigen hundert Metern an die Küste. Einfachste Unterkünfte ab 30 US Dollars die Nacht sind hier zu haben und in einigen dieser Ferienbungalow-Siedlungen sind Nackte offiziell willkommen, während sich andere um Nacktbader nicht weiter kümmern.
Unerwünscht sind Nacktbader allerdings in den wenigen Siedlungen, die von ein Einheimischen bewirtschaftet werden. Die schicken ihre Nudisten dann einfach – aber mit einer freundlichen Entschuldigung – zum toleranten Nachbarn.
Doch man muss nicht mal bis nach Tulum fahren. Rund drei Kilometer nördlich der Touristen-Hochburg Playa del Carmen ca. 70 km südlich von Cancun, gibt es schon Strandabschnitte auf denen nackt gesonnt und gebadet wird.
Angst vor Uniformierten? Ok, die Soldaten des nahe Strandpostens, die sich hinter uns in den Büschen herumschlichen und beobachteten, haben schon gestört. Aber sie haben uns immer besonders freundlich gegrüsst. Und die nichtuniformierten Mexikaner? Schauen stur daran vorbei. Wir haben noch nie ein Volk besucht, das so gleichmütig und demonstrativ uninteressiert Nacktbader ignoriert.
Insgesamt ist die Costa Maya auch für Nacktbader durchaus empfehlenswert. Aber Playa Sonrisa – der Strand „des warmen Lächelns“ – den kann man sich wirklich ersparen. Im wahrsten Sinne des Wortes. [02/2003]