Saint Martin: Club Orient

Der Club Orient liegt auf der Insel Saint Martin, die zu den kleinen Antillen in der Karibik gehört. Der Club Orient bezeichnet sich selbst als “clothing optional ressort”. Damit ist gemeint: Jeder kann zu jeder Zeit alle Einrichtungen des gesamten Clubs bekleidet oder unbekleidet nutzen. Das heißt in anderen Worten: Hier hat man wirklich mal ein FKK-Ferienziel, an dem man den ganzen Tag und die ganze Nacht nackt sein kann (und die meisten machen es auch so), ob man nun morgens im kleinen Supermarkt seine frischen Croissants einkauft, tagsüber sich im Gelände oder am Strand aufhält, abends sein Dinner à la carte einnimmt oder zwei mal wöchentlich bei Livemusic das Tanzbein schwingt, man braucht keine Kleidung. Und das schöne dabei: Es ist auch immer warm genug dazu!

Der Club Orient liegt am nördlichen Ende der Orient Bay, dem schönsten, aber auch bestbesuchtesten Strand der Insel. Der gesamte Strand ist etwa 1,5 km lang, wobei allerdings der größere Teil von den Textilen okkupiert ist, am textilen Teil findet man auch viele Strandbuden, Liegestuhlverleihe, Parasailing-Anbieter u.ä. Zum Glück gibt’s diese “Animation” am FKK-Strand vor dem Club nicht. Die Bucht wird viel von den Gästen der Kreuzfahrtschiffe, die in Phillipsburg anlegen besucht, mit textilen Strandläufern muss also gerechnet werden, stört aber nicht unbedingt. Der Strand ist feinsandig und vor dem Club auch recht breit, das Wasser kristallklar und das ganze Jahr über zwischen 27° und 29° warm.

Der Club selbst besteht aus gut hundert Studios und Apartments, die sich über das Gelände verteilen. Die Unterkünfte unterscheiden sich von der Größe und Lage her, angefangen von den Studios (zwei unter einen Dach) über die neueren Mini-Suites bis zu den Bungalows, den sog. Chalets. Insbesondere die Mini-Suites und die Chalets sind komfortabel und gemütlich eingerichtet, wobei bewusst auf Telefon, TV und Radio verzichtet wird. Jede Unterkunft besitzt eine Klimaanlage, zusätzlichen Deckenventilator, komplett eingerichteter Küchenzeile, Badezimmer mit WC, Badewanne/Dusche und zusätzlicher Außendusche.

Reinigung erfolgt täglich inklusive frischer Handtücher, Strandlaken können täglich frisch an der Rezeption geholt werden. Die Terrassen sind mit Tisch, Bänken und Liegestühlen ausgestattet. Das Gelände ist locker bepflanzt, leider sind allerdings die mehr als Hundert hohe Palmen, die früher dort waren, dem großen Hurricane 1995 zum Opfer gefallen. Zum Gelände gehören neben der Rezeption ein kleiner Supermarkt mit Boutique, zwei kostenlose Tennisplätze, ein Fitnessstudio, das Papagayo-Restaurant, eine kleine Strandbar und ein Anbieter für Wassersport-Aktivitäten (Segelboot/Surf-Verleih). Dieser bietet auch ein “Wassertaxi” zur vorgelagerten kleinen unbewohnten Insel Green Cay an (lohnt sich!).

Ein absolutes Highlight ist auch die “Nude Cuise”, ein (nackter) Tagesauflug mit einem Segelkatamaran zur ebenfalls unbewohnten Insel Tintamarre, wo man an einem netten Strand sonnen kann, schwimmen und schnorcheln (Equipment wird gestellt) kann, während die Crew den Lunch vorbereitet, der dann auf dem Boot serviert wird. Der Ausflug wird mehrmals die Woche angeboten und kostet alles inklusive 80$.

Zugegeben, im Club Orient Urlaub zu machen ist nicht gerade billig, insbesondere in der Hauptsaison von Mitte Dezember bis Ende März. Klimatisch kann das ganze Jahr dort Urlaub machen (Temperaturen immer so knapp unter 30°, immer eine angenehme Brise). Im Sommer regnet es ab und zu, aber meist nur kurze, heftige Schauer, dann scheint wieder die Sonne, im Spätsommer, ab Mitte September bis Anfang Dezember muss man schon mal mit einem Tropensturm oder gar Hurricane rechnen. Ich selbst mache meist Urlaub dort im April, also zu Beginn der “Nebensaison”.

Urlaub im Club Orient kann man pauschal bei Oböna und Miramare buchen. Man kann aber einige Hundert Mark sparen, wenn man den Aufenthalt direkt bucht (via Internet, völlig problemlos, jede beliebige Anzahl Tage, in der Rezeption spricht auch jemand Deutsch) und den Linienflug selbst über eine Flugvermittlung (z.B. McFlight) bucht. St. Martin besitzt einen internationalen Flughafen (Phillipsburg, SXM), der von KLM via Amsterdam und Air France via Paris mehrmals wöchentlich angeflogen wird (reine Flugzeit etwa 9 Stunden). Der Club hat auch eine eigene sehr informative Internet-Seite (www.cluborient.com), unter der man auch den Aufenthalt buchen kann. [08/2001]

Saint Martin: Cupecoy Bay und Baie Rouge

Es gibt noch zwei weitere schöne FKK-taugliche Strände auf Saint Martin, beide im Bereich der Halbinsel Lowlands / Terres Basses gelegen: Cupecoy Bay liegt auf dem holländischen Teil und ist offiziell für FKK zugelassen, ein kleiner, wunderschön von Felsen eingerahmter Strand. Der Zugang ist nicht ganz einfach zu finden. Lediglich ein handgemalter Hinweis auf einer Mauer weist auf den schmalen Zugang hin. Nicht weit entfernt liegt der (textile) Strand Maho Beach, direkt in der Einflugschneise des Flughafens. Faszinierende Schnappschüsse sind hier möglich, wenn die Flugzeige fast in greifbarer Höhe über den Köpfen der Leute einschweben, insbesondere wenn man das Glück hat, gerade bei einer Landung eines Jumbos am Strand zu sein. Der zweite oben genannte Strand, Baie Rouge liegt auf der anderen Seite der Halbinsel, ist gut einen Kilometer lang, von Felsen gesäumt, teilweise hoher Wellengang. Wenn man sich vom Zugang zum Strand (mit (textiler) Strandbar und Liegestuhlverleih) ein wenig wegbewegt, findet man immer mehr FKKler. Auch die zwei weiteren Strände der Halbinsel, Plum Bay und Long Bay ind so wenig frequentiert, dass FKK möglich ist. [08/2001]