Kreta: Preveli Beach
Die berühmte Palmen-Bucht von Preveli ist seit vielen Jahren ein beliebter Ausflugsort und als Postkartenmotiv bekannt. Zu erreichen ist sie entweder mit dem Ausflugsboot von Agia Galini (ca. 1,5 Stunden) oder Plakias (ca. eine Stunde) oder zu Fuß, nachdem man den Wagen oben an der Straße zum Kloster Preveli hat stehen lassen (ca. eine halbe Stunde steil am Abhang hinunter). Am bequemsten ist es jedoch, mit dem Wagen in die östliche Nachbarbucht zu fahren (von Rethymo kommend in Richtung Plakias): ein Kilomter hinter Asomatos nach links in Richtung Preveli-Kloster, dann nach ca. 1,5 Kilomter im Tal links abbiegen, über eine flache Brücke (an der alten Brücke vorbei) und dann rechts einen staubigen Schotterweg ca. sechs Kilometer (!) – nicht aufgeben! – durch die Berge hindurch bis hinunter in die Nachbarbucht. Dort liegen zwei gute Tavernen. Auto parken und an der Küste entlang ca. 10 Minuten einfacher Fußweg in die Preveli-Schlucht.
Es lohnt sich: Zunächst wegen des wunderschönen Anblicks, dann aber vor allem wegen der paradiesischen Schlucht selbst. Bis vor einigen Jahren war Wildcampen noch erlaubt, die Schlucht und der Strand waren ein Hippie-Paradies, und entsprechend freizügig ging es zu. FKK war hier üblich. Manch eine Postkarte zeugt heute noch davon. Seitdem das Zelten verboten ist – und recht streng kontrolliert wird -, sind Bucht und Schlucht wieder sauber und fäkalienfrei. Dies und der erleichterte Zugang haben aber auch zur Folge gehabt, daß FKK zumindest vom Strand fast ganz vertrieben wurde. Es gibt Liegen und Schirme zu mieten, und jeder Fußkranke kann sich bequem in die Bucht chauffieren lassen. Folglich – auf Kreta gibt es viele Briten! – sind die Nacktbader zunehmend in die Minderheit geraten. Nur ganz am Rand trauen sich noch ein paar Unverdrossene.
Das gilt aber nicht für die Schlucht, in der seit über zwanzig Jahren nackt gebadet wird, wie die Alten zu berichten wissen. Man kann, ohne schwimmen zu müssen, ca. ein Kilomter hineinwandern. Zunächst auf gut ausgetretenen Pfaden auf beiden Seiten des Flußufers bis zu einem Kiesbett, wunderbar umrahmt von Palmen und Oleandersträuchern. Aber soweit geht einmal am Tag auch jeder textile Strandbesucher für ein Foto (“Mutti im Badeanzug und Klein-Rolfi, seit zehn Minuten ohne wat zu essen im Bauch”). Danach geht ein selbst für Kinder leicht zu begehender Kletterpfad an der linken Flußseite weiter. Und dann beginnt das Paradies. Nur noch wenige Leute kommen bis hierhin, es gibt ja keine Sänften für Mutti und Klein-Rolfi, die deshalb die herrlichen Badepools – das Wasser ist klar, sauber und im Sommer herrlich erfrischend -, die großen Felsen zum Sonnen und Klettern, die kleinen, versteckten Liegestellen und die Schildkrötenfamilien nicht zu sehen bekommen. Die Sonne fällt in die tiefe Schlucht von ca. 11 Uhr bis 16.30 Uhr.
Das alles ist am besten nackt zu genießen, denn man fühlt sich wie im Garten Eden, wenn man nackt weit in die Schlucht hineinklettert, im Fluß planscht oder auf den warmen Felsen liegt. Es waren bei unseren Besuchen im September jedesmal ca. fünfzehn bis zwanzig Leute vor Ort, davon die meisten nackt, viele Pärchen, die die Abgeschiedenheit zu schätzen wissen – und, sehr angenehm, keine Spanner. Und die wenigen Wanderer, die mal vorbeikommen, zeigen sich sehr freundlich und rücksichtsvoll. Toleriert wird das Nacktbaden auf alle Fälle, es ist hier Tradition. Die einheimischen Familien tummeln sich sonntags am Strand, die jungen Griechen klettern gern durch das Flußbett, und das erstaunlicherweise nicht selten nackt. [10/2000]
Entgegen den Erzählungen von Sandra mußten wir feststellen (September 2001), dass es an Preveli Beach keineswegs nackt zuging. Auch nicht in der Schlucht. Sie wurde von zu vielen Leuten (eines Mittwochs nachmittag) bewandert, von denen niemand nackt war.
Ganz im Gegenteil, als ich von meiner Freundin nette Aktfotos unter den Palmen anfertigen wollte, wurden wir von zahlreichen Touris gestört, die sofort damit begannen, das Schauspiel mit einer Videokamera zu filmen.
Stattdessen fanden wir am Strand zwischen Rhetmno und Georgiopolis in der Nähe von Pelicanos Beach gute Möglichkeiten des Nacktbadens. Hier gab es auch viele andere Nacktbader. Und sobald ca. 5 Pärchen in der Nähe des großen Parkplatzes FKK betrieben, zogen sich alle nachkommenden auch aus. [12/2002]
Meine Freundin und ich haben auch im Sommerurlaub 2001 den Palmenstrand von Preveli aufgesucht. Es war eine abenteuerliche Anfahrt auf unbefestigten Strassen. Der Strand und die Schlucht sind wunderschön, doch leider waren keinerlei FKK-ler im weiten Umkreis zu entdecken. Wir sind die Schlucht sehr weit hineingelaufen. Überall nur angezogene Touristen, die die Schlucht aufsuchten. [04/2003]